Standpunkte

Grundpositionen der LAG Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg

Grundpositionen zu Jungenarbeit

  1. Jungenarbeit ist zunächst keine Methode, sondern eine pädagogische Haltung, in der die Lebenslagen und Bedürfnisse der jeweiligen Jungen* in den Blick genommen werden. Es geht darum, Jungen* wertschätzend zu begegnen und mit ihnen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu sehen und zu entwickeln.
  2. Jungenarbeit ist die pädagogische Arbeit von Männern* mit Jungen*. Jungenpädagogik die pädagogische Arbeit von Fachkräften (Frauen*, Männern* und anderen) mit Jungen*.
  3. Jungenarbeit vermeidet Ausschließlichkeiten (z.B. „alles genetisch vs. alles sozialisatorisch bedingt“).
  4. Jungenarbeit konzentriert sich auf das Gestaltbare. Ziel von Jungenarbeit ist Freiheit vom Zwang, so oder so sein zu müssen. Jungen* werden ermutigt, eine Balance zu finden, so und anders zu sein, also z.B. „schwach und stark“.
  5. Jungenarbeit tritt ein für den respektvollen Umgang unter Jungen* und zwischen den Geschlechtern.
  6. Durch wertschätzende Herangehensweisen an Jungen* und Jungenarbeit werden mögliche männliche* Bedürftigkeiten und Verletzbarkeiten thematisierbar. Sie ermöglichen es, mit der sozialen Seite und mit der Angewiesenheit auf Andere zu arbeiten. Gleichzeitig benötigt Jungenarbeit eine klare Haltung zu Übergriffen und die Kompetenz, diese zu konfrontieren.
  7. Jungenarbeit muss, wenn sie für Jungen* gelingende Angebote machen will, deren Perspektiven erweitern statt begrenzen. Die Botschaft an Jungen* lautet statt „Du darfst nicht“ vorrangig „Du kannst – auch anders“.
  8. Jungenarbeit bietet Orte der Selbstvergewisserung für Jungen* in ihrer Vielfältigkeit. Männlichkeitsvorstellungen wiederum sind stark an Erwerbsarbeit gekoppelt. Das bedeutet eine stillschweigende Verfügbarkeit für und eine hohe Identifikation mit dem Berufsleben in gesellschaftlich vermittelten Bildern vom Mann-Sein. Arbeitslosigkeit und Individualisierungsdruck lassen für Jungen* und Männer* rigide Männlichkeiten attraktiv erscheinen.

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