Themenfeld „Jungen* in KiTas“

In der Erziehung und der frühkindlichen Bildung muss bereits darauf geachtet werden, dass Kinder ihre geschlechtliche Identität ausbilden und entfalten können und dass sie für einen partnerschaftlichen Umgang mit den jeweils anderen Geschlechtern sensibilisiert werden. Um im Kindergarten mit Jungen* und Mädchen* arbeiten zu können, müssen wir herausfinden, welchen Weg die Kinder bereits zurückgelegt haben, wie ihre unterschiedlichen Erfahrungen in ihr Selbstverständnis eingeflossen sind, wie die unterschiedlichen Familienverhältnisse und kulturellen Hintergründe weiterwirken und das gewordene Verständnis von Geschlecht verfestigen.Für die alltägliche Praxis in der Kita ist entscheidend, geschlechterbewusste Pädagogik nicht als Zusatzaufgabe, oder „wenn-mal-Zeit dafür ist“-Thema zu verstehen, sondern als Querschnitt, welcher in allen Bildungsbereichen von Kindertageseinrichtungen von Bedeutung ist. Andernfalls besteht die Gefahr dass bereits im früher Alter Rollen- und Geschlechterklischees zementiert werden. Dabei hilft auch ein möglichst heterogenes und diverses Team an Fachkräften.   Lange war der Bereich frühkindlichen Bildung fast ausschließlich eine „Aufgabe“ von weiblichen* Fachkräften. Inzwischen gibt es auch immer mehr männliche* Fachkräfte. Allerdings machen diese nur ca 6% (bundesweit) der Belegschaft aus.In Baden-Württemberg liegt der Anteil der männlichen* Erzieher mit ca. 4% unter dem Bundesdurchschnitt.