
Gegen sexualisierte Gewalt –
Rückfallprävention für sexualisiert grenzverletzende und/oder übergriffige Jugendliche
Zertifizierte Fortbildung in 3 Modulen
NOV 25 – APR 26

Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag beschlossen hat.

HINTERGRUND
Sexualisierte Übergriffe, seien sie verbaler, physischer oder psychischer Art, sind ein wichtiges, aber oft tabuisiertes Thema der pädagogischen Fachdiskussion. Für männliche* Jugendliche ab 14 Jahren liegt die geschätzte Quote bei sexuellen tätlichen Übergriffen zwischen 4 und 8%. Hinsichtlich aller Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gibt es Steigerungen der Tatverdächtigen-Zahlen bei allen Altersgruppen, am deutlichsten jedoch bei Jugendlichen. Die einschlägige Rückfallquote, ohne Behandlung, liegt bei sexuell übergriffigen Jugendlichen bei 23%. Junge Männer* zwischen 14 und 21 Jahren bilden die „Hochrisikogruppe“ bei sexuellen Gewaltdelikten.
Frühzeitige Intervention verhindert die Manifestation eines Kreislaufs sexualisiert grenzverletzenden Verhaltens. Dies alles sind Gründe, sich in der Weiterbildung mit der Zielgruppe sexuell übergriffiger männlicher* Jugendlicher zu befassen und Fachleuten ein Instrumentarium an die Hand zu geben, um wirksam mit jugendlichen Straftätern* zu arbeiten, die sexualisierte Gewalt angewendet haben.
VERMITTELTE KOMPETENZEN
Am Ende der Weiterbildung kennen die Teilnehmenden grundlegende Aspekte des Gewaltkreislaufs, sie können ressourcenorientierte Hilfen zur Krisendiagnostik und -bewältigung anbieten und gemeinsam mit tatausübenden Personen Deeskalationsstrategien für Krisensituationen erarbeiten.
Aufgrund ihrer neuen Fachkenntnisse, eines erweiterten beraterischen Handlungsrepertoires sowie der erworbenen professionellen Haltung können sie dysfunktionale Verhaltens- und Kommunikationsmuster der tatausübenden Personen ebenso wie geschlechterbezogene Denk- und Handlungsmuster erkennen. Die Kursteilnehmer*innen können mit diesen konstruktiv und lösungsorientiert umgehen und neue Handlungsperspektiven mit sexualisiert übergriffigen Jugendlichen erarbeiten, um einem Rückfall präventiv entgegenzuwirken.
Der Schutz geschädigter Personen hat in allen Interventionen einen fundamentalen Platz und die Teilnehmenden können durch die in der Weiterbildung erworbenen Kompetenzen geschädigte Personen aktiv vor neuen Gewalttaten schützen.
ZERTIFIKAT
Bei einer vollständigen und erfolgreichen Teilnahme an an der Weiterbildung wird der Titel „Fachkraft für Rückfallprävention von sexualisiert übergriffigen Jugendlichen“ verliehen.
ZIELGRUPPE
Fachkräfte der Jugend(-sozial)arbeit, Behindertenhilfe und stationären Jugendhilfe, Beratungsstellen, Jugendbewährungshilfe sowie Kinder- und Jugendtherapeuten. Für alle Geschlechter. Berufserfahrung wird vorausgesetzt.
VERANSTALTUNGSORT
Alle Module der Fortbildung finden an der Tagungstätte Thomashof in Karlsruhe-Stupferich statt.

REFERENTEN
Dr. Reiner Blinkle: Gesprächs-, Körper- und Hypnotherapeut, Leiter pädagogisch-psychologischer Fachdienst Mariaberg, Gammertingen, Wissenschaftlicher Beirat der Fachstelle Jungen- und Männerarbeit Tübingen, Pfunzkerle e.V.
Urban Spöttle-Krust: Diplom-Pädagoge; Gestalttherapeut, Leiter der Anlaufstelle gegen sexualisierte Gewalt, Hilfen für Mädchen*, Jungen* und junge Erwachsene, Rems-Murr-Kreis (im Ruhestand).
KOSTEN
- Die Kosten für alle 3 Module belaufen sich auf 990.- € (inklusive Tagesverpflegung und Mittagessen).
- Für Mitglieder der LAGJ*M* BW betragen die Kosten 890.-€.
Übernachtungen können auf Wunsch von uns an der Tagungsstätte gebucht werden. Für alle 3 Module betragen die Kosten hierfür ca. 440.- €.
Ratenzahlung ist möglich – Sprechen Sie uns einfach an!