Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit

30.06.2025 09:30-16:30 Uhr

Tagungsort: Haus der Begegnung Freiburg-Landwasser e.V.

Habichtweg 48, 79110 Freiburg

BESCHREIBUNG

Kinder und Jugendliche werden heute von tiefgehenden Krisen und neuen Herausforderungen geprägt: Corona-/Gesundheitskrise, grausame Kriege, Umwelt- und Klimaveränderungen… Die Zukunft ist wieder unsicher geworden. Davon sind auch Jungen* und männliche* Jugendliche in ihren individuellen Lebenslagen nicht ausgenommen: Auf der Folie gesellschaftlicher Krisen verstärken sich grundlegende Identitätsfragen und die Infragestellung bisheriger Lebenskonzepte.

Die oft destabilisierende Wirkung kann – insbesondere bei Jungen* – zur Gewalt gegen sich selbst oder andere, aber auch zu psychischen Erkrankungen oder den Rückgriff auf längst überkommene traditionelle Männlichkeitskonzepte führen. Destruktive Bewältigungsmuster bedürfen zukunftsfähiger stabilisierender Antworten. Dazu gehören gesellschaftliche und sozialpädagogische Konzepte sowie Zugänge, die auch geschlechter- und diversitätsbezogene Perspektiven einbeziehen müssen. Diese können Jungen* gute Rahmenbedingungen für ein gesundes gelingendes Aufwachsen geben. Pädagogische Antworten müssen an den aktuellen Lebenslagen und Bedürfnissen der Jungen* und männlichen* Jugendlichen anknüpfen und lebenspraktische Angebote enthalten.

 

INHALTE DES WORKSHOPS:

Der Fachtag wird sich mit dem Einfluss von Medien, des politischen Rechtsrucks und von Gesundheitsfaktoren für die Entwicklung von Jungen* befassen. Er wird praktische Hinweise für die gelingende Entwicklung positiver männlicher* Identität(en) herausarbeiten und was Fachkräfte dazu beitragen können. Neben dem Fachvortrag zu Jungen* in Krisen(-zeiten) von Fabian Ceska (Detox Identity) wird es folgende Workshops geben:

 

WS1:   Digitale Medien: Medienkompetenz im Spiegel der Aneignung von Männlichkeiten mit Patrick Benjamin Herzog

WS 2: „(R)echte Kerle“ – Geschlechterpolitische Antworten in unsicheren Zeiten mit Dr. Thomas Gesterkamp

WS 3 Pädagogischer Umgang mit Jungen* in Krisenzeiten. Methoden zur Bearbeitung von männlichem* Widerstand in der Jugendbildung mit Fabian Ceska

WS 4: Junge SUCHT Freiheit – Gesundheitskompetenz in der Jungen*arbeit zur Suchtvorbeugung mit Benjamin Götz

WS 5: Methodisch sicher Jungen* durch Krisen begleiten mit Dr.in Annemarie Schweighofer-Brauer

 

ZIELGRUPPE:

Der Fachtag richtet sich an alle Fachkräfte der Jugendhilfe, Jungen*arbeiter*innen, Fachkräfte der OKJA, Schulsozialarbeiter*innen, Jugendsozialarbeiter*innen die in ihrer täglichen Arbeit mit Jungen* arbeiten.

 

TEILNAHMEKOSTEN:

Die Teilnahmekosten betragen 65,00 Euro (regulär) bzw. 50,00€ (ermäßigt). Sie werden nach der Anmeldung in Rechnung gestellt.

 

REFERENT*INNEN:

Benjamin Götz (M.A. Bildung & Medien)

Fachreferent für Suchtprävention und Gesundheitsförderung, Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg (ajs bw). Sozialarbeiter, Erlebnis- und Medienpädagoge, Jungenarbeiter. Mitglied des erweiterten Vorstandes der LAGJ*M*, Lehrbeauftragter und Referent für die bpb.

Fabian Ceska (M.A. Gender & Queer Studies)

Mitgründer von Detox Identity, Workshops zu kritischer Männlichkeitsarbeit, Fokus: Verbindung von Migration und Männlichkeit, Reflexion männlicher Privilegien und Anerkennung rassistischer Diskriminierungserfahrungen, arbeitet aus einer PoC (Person of Color), endo-, cis-männlichen, heterosexuellen, ableisierten Position

Patrick Benjamin Herzog (M.A. Spiel- & Medienpädagogik, Dipl.-Sozialpädagoge)

Jungen*arbeiter (LAGJ*M* BW), arbeitet im Bereich der jungensensiblen und genderreflexiven Präventions-, Bildungs-, und Beratungsarbeit, freiberuflich Medienpädagogik, Filmgestaltung und Fortbildungen von Fachkräften im Elementarbereich (z.B. Digitale Spiele, games based learning und Glich Art)

Dr. Thomas Gesterkamp (Politikwissenschaftler)

Journalist und Autor mehrerer Bücher über Männlichkeiten, unter anderem „Die Krise der Kerle“ und „Väter zwischen Kind und Karriere“

Dr.in Annemarie Schweighofer-Brauer (Politologin & Historikerin)

TZI diplomierte Erwachsenenbildnerin; hat sich u.a. in Studien und Bildungsarbeit mit geschlechtersensibler Kinder- und Jugendarbeit befasst, in den letzten Jahren mit Fokus auf Krisenerleben, seit 2019 in der psychosozialen Beratung tätig, z.B. mit geflüchteten Menschen und Kindern sowie Jugendlichen getrennter Eltern.