Bei der Tagung „Arme Jungs! – muss Armut zu lebenslanger Randständigkeit führen?
Wege aus der Armut finden!“ sollen unter geschlechterdifferenzierendem Blickwinkel die Folgen von, aber auch Wege aus der Armut für Mädchen und Jungen dargestellt und diskutiert werden. Über politische Entscheidungen hinaus, die es zu treffen gilt, stellt sich die Frage, wie Fachpersonal und Institutionen mit armen Mädchen und Jungen arbeiten, sowie der Benachteiligung und Stigmatisierung entgegenwirken können.

Die 1. World Vision Kinderstudie, sowie weitere Studien zeigen für die Bereiche Schichtzugehörigkeit und Armut, dass es entscheidend für das ganze Leben ist, in welche Gesellschaftsschicht ein Kind hineingeboren wird und ob es beispielsweise in Armut aufwächst. „Die schlechteren Startchancen von Kindern aus den unteren Herkunftsschichten prägen alle Lebensbereiche und wirken wie ein Teufelskreis (Hurrelmann K. u. Andresen S.: World Vision Kinderstudie 2007, Frankfurt 2007).

Bundes- und landesweit entscheiden die Herkunft, das Geschlecht, der Bildungshintergrund und der materielle Wohlstand der Eltern über deren Zukunft. Rund ein Viertel aller Haushalte in Deutschland sind von (relativer) Armut betroffen. Wie Hurrelmann und Andresen resümieren, zieht sich eine Stigmatisierung und Benachteiligung wie ein „roter Faden“ durch das ganze Leben der Kinder und Jugendlichen dieser Familien hindurch.
Wie kann diese Entwicklung unterbrochen werden, welche Maßnahmen sollen ergriffen werden?
Geschlechterdifferenzierende Förderung auf Mädchenseite hat zu großen Erfolgen geführt, in welcher Form können nun Jungen unterstützt und gefördert werden? Welche Weichen muss die Politik stellen um den Armutsstrukturen in Kindheit und Jugend zu begegnen? Was benötigen arme Mädchen, was arme Jungen? Diesen Fragen widmet sich der Fachtag mit einem Vortrag von Susann Fegter (Universität Bielefeld) zu den Ergebnissen der o.g. Studie, aber insbesondere auch eine Podiumsdiskussion zum Tagungsthema mit politisch Verantwortlichen des Landes Baden-Württemberg und Fachpersonen aus der Kinder- und Jugendarbeit.
4 Fachforen zur Situation von armen (Mädchen und) Jungen sowie der realen Praxis in der Arbeit mit armen (Mädchen und) Jungen werden den Fachtag komplettieren.

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