Feierlicher Abschluss der zertifizierten Qualifikation zum Jungenarbeiter in Herrenberg-Gültstein

Stuttgart, 06.06. 2012: Feierlicher Abschluss der zertifizierten Qualifikation zum Jungenarbeiter in Herrenberg-GültsteinGeschlechterbewusste Arbeit mit Jungen und Mädchen ist schon lange in der Praxis sozialer und pädagogischer Arbeit, aber auch in der Sozialpolitik angekommen. Dennoch gab es sowohl in Studium als auch in der Praxis in Baden-Württemberg kaum geeignete Qualifikationen, um Fachpersonal für die geschlechtsbezogene Arbeit mit Jungen zu professionalisieren.

„Diese Lücke hat die Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit BW e.V. vor drei Jahren mit der ersten berufsbegleitenden Weiterbildung zum Jungenarbeiter geschlossen“, so Kai Kabs-Ballbach, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks, anlässlich des erfolgreichen Abschlusses für 16 Männer, die am 11. Juni im KVJS-Tagungszentrum Gültstein ihr Zertifikat erhalten werden.

Innerhalb eines Jahres haben die Teilnehmer, meist Mitarbeiter aus Jugendhilfe, Jugendarbeit und Schule, in sieben zwei- bis drei-tägigen Modulen fachliche Grundlagen der Jungenarbeit kennengelernt und erprobt. Sie haben sich mit den vielfältigen Lebenslagen und Herausforderungen von Jungen befasst und ihre eigene professionelle Haltung anhand biographischen Lernens reflektiert. Neben theoretischen Präsentationen zur körperlichen und psychischen Entwicklung entlang der Lebensphasen und kritischen Themen wie Jungengesundheit, Bildung, Kommunikation und Konfliktbewältigung standen viele praktische Übungen und die eigenständige Durchführung eines Projekts mit Bezug zu einer differenzbezogenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Die leitenden Referenten, Armin Krohe-Amann (Pfunzkerle e.V. Tübingen) und Kai Kabs-Ballbach (Paritätisches Jugendwerk, Baden-Württemberg), die seit vielen Jahren Jungenarbeit organisieren und beraten, holten weitere anerkannte Trainer aus anderen Bundesländern in den Süden Deutschlands und machten die Fortbildung zu einem fachlichen Kleinod, dass sich bundesweit sehen lassen kann. „Konzept und Umsetzung haben sich nach dem dritten Durchgang mehr als bewährt“, so Michael Schirmer, neuer Referent der LAG Jungenarbeit. „Ich freue mich daher auf den 4. Durchgang, der schon am 17.06. starten wird.“

Getragen wird die Weiterbildung von einem breiten Bündnis von Institutionen, u.a. der Aktion Jugendschutz (ajs), der Akademie der Jugendarbeit und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS). Vertreter_innen der Träger waren daher auch nach Gültstein gekommen, um ihre Anerkennung zu zeigen und die feierlichen Übergabe der Zertifikate vorzunehmen.