
Anmeldung Fachtag in Freiburg-Landwasser
Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit
Um sich verbindlich anzumelden füllen Sie bitte untenstehendes Formular aus. Bitte beachten Sie, dass Sie hierbei auch Ihre Präferenzen für das Workshop-Angebot angeben. Daher finden Sie im folgenden eine Beschreibung der Workshop-Inhalte.
Workshopbeschreibungen
WS1: Digitale Medien: Medienkompetenz im Spiegel der Aneignung von Männlichkeiten mit Patrick Benjamin Herzog
Die Lebenswelten von jungen Menschen sind heute vielfältig und herausfordernd: Verschiedenste Sozialräume werden durch Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, aber auch von intersektionalen Diskriminierungserfahrungen und Risiken bestimmt. WhatsApp, TikTok, Gaming – Digitale Räume wirken dabei für Jungen* und junge Männer* sehr attraktiv. Was sind dabei mediale Vorbilder und Inszenierungsangebote im Hinblick auf Männlichkeiten? Aus genderreflexiver Perspektive sind medienpädagogische Zugänge zu den Lebenswelten von Jungen* und jungen Männern* Gold wert. Im Workshop analysieren wir populäre Erzählformate zu Männlichkeiten in digitalen Räumen und diskutieren im Hinblick auf den Begriff der Medienkompetenz mögliche praxisbezogene pädagogische Arbeitsformen und Reflexionsmöglichkeiten.
WS 2: „(R)echte Kerle“ – Geschlechterpolitische Antworten in unsicheren Zeiten mit Dr. Thomas Gesterkamp
Bei den letzten Wahlen ist die AfD bundesweit vielerorts stärkste Kraft geworden und insbesondere bei jungen Menschen wird sie immer beliebter. Was macht rechte Strömungen und das rechtsextreme politische Spektrum bei männlichen* Jugendlichen und jungen Männern* so beliebt und wo sind die Fallstricke? Wie sind Sexismus, Antifeminismus und hegemoniale Männlichkeitskonzepte mit rechter Politik verknüpft und wie lassen sich die scheinbar einfachen klaren Antworten auf die Fragen junger Menschen sozialpädagogisch entzaubern? Der Workshop wird sich damit beschäftigen und mit den Teilnehmenden erarbeiten, wie Zukunftsängste und von Krisen ausgelöste Verunsicherungen so bearbeitet werden können, dass geschlechtervielfältige und demokratische Standards von jungen Menschen geschätzt werden.
WS 3 Pädagogischer Umgang mit Jungen* in Krisenzeiten. Methoden zur Bearbeitung von männlichem* Widerstand in der Jugendbildung mit Referent Fabian Ceska
In der Jugendbildung kommen sexistische, queerfeindliche und antifeministische Widerstände häufig von jungen Männern*. Oftmals führt dies bei den Jungen* selbst zu einem Stillstand der Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und verfestigt deren ablehnende Haltung. Für betroffene Teilnehmende wird hierbei eine gewaltvolle und bedrohliche Atmosphäre geschaffen, die zu Angst und Retraumatisierung führen kann. Wie kann die pädagogische Fachkraft den Widerstand bearbeiten, ohne dies auf Kosten der Betroffenen zu tun oder die Verbindung mit den Jungs* zu verlieren? Wie kann wirksam mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund gearbeitet werden, ohne auf Vorurteile zurückzugreifen? Im Workshop werden Handlungsoptionen erarbeitet, die eine konstruktive Herangehensweise an diese Thematik unterstützen. Ziel ist es, ein wertschätzendes Verständnis für die Beweggründe von Jungen* zu bekommen, um diese wirksam fördern sowie fordern zu können.
WS 4: Junge SUCHT Freiheit – Gesundheitskompetenz in der Jungen*arbeit zur Suchtvorbeugung mit Benjamin Götz
Aktuelle Krisen und Unsicherheiten verstärken den Druck, unter dem Jungen* ohnehin schon stehen. Denn zur männlichen* Denkfigur gehört es, „seinen Mann“ zu stehen, d.h. immer und überall zu funktionieren, sich durchzusetzen im „männlichen Wettbewerb“ und der „starke Kerl“ zu sein, der sich vor nichts – auch vor keiner Krise – fürchtet. „Richtige“ Jungs lassen keine Herausforderung aus, sich und anderen zu beweisen, dass sie „es“ können. Belastungen durch permanenten Leistungs- und Konkurrenzdruck und von diesem Selbstbild ausgelöster Stress, lassen sich allerdings von vielen Jungen*/männlichen* Jugendlichen nur durch Flucht in Parallelwelten und in Süchte bewältigen. Alkohol und Cannabis sind nur zwei der bekannteren Süchte. Aber auch Ess- und Spielsucht oder die Sucht nach dem immerwährenden Kick, etwa durch die Modellierung des eigenen Körpers im Fitness-Studio oder das stets risikovolle Verhalten im Alltag gehören zu den destruktiven männlichen Bewältigungsmechanismen. Wie kann Jungen*arbeit dazu beitragen, Entlastung zu schaffen und suchtpräventiv arbeiten?
WS 5: Methodisch sicher Jungen* durch Krisen begleiten. – mit Dr.in Annemarie Schweighofer-Brauer
Die Krisenjahre mit und seit Corona haben viele junge Menschen in die Verunsicherung und in vielfältige persönliche Krisen geführt. Davon sind auch Jungen* nicht verschont – wenngleich sie mitunter ihre Verletzlichkeit hinter einem dicken Panzer oftmals auch problematischer Verhaltensweisen verbergen. Wie gelingt es, mit unterschiedlichen Zugängen sowie Methoden aus Gestalttherapie und transkultureller Biografiearbeit geschlechterbewusst junge Menschen konstruktiv zu erreichen und durch bzw. aus ihren Krisen zu begleiten? Dazu hat die Referentin einen reichen Erfahrungsschatz erworben und gemeinsam mit Annette Piscantor ein Handbuch veröffentlicht. Sie wird im Workshop mit den Teilnehmenden ihre Erkenntnisse praxisbezogen teilen und exemplarisch vorstellen.
Kosten: 65,00€ /50,00 € (ermäßigt)
Eine Rechnung wird nach Eingang der Anmeldung zugeschickt.
Kontakt: fachtag@nulllag-jungenarbeit.de